Als ich meinen Garten angelegt habe, spielte der dekorative Charakter der Pflanzen eine untergeordnete Rolle. Für mich zählte nur eines wirklich: dass die Gehölze so anspruchslos wie nur möglich sein würden. Sie sollten kaum Wasser, selten Dünger und auch sonst keine Pflege benötigen. Ich schaute mir also die Bepflanzung an der hiesigen Autobahn an und entdeckte den Sanddorn.
Ich entdeckte natürlich noch viele andere Pflanzen, zum Beispiel Tamarisken und Ginster, aber der Sanddorn erschien mir geradezu ideal, weil er nicht nur pflegeleicht ist, sondern darüber hinaus vitaminreiche Beeren hervorbringt. Diese Sanddornbeeren kann man übrigens auch roh essen, wobei sie wohl sehr sauer sein sollen.
Genau weiß ich es nicht, denn mein Sanddorn trägt so gut wie keine Beeren. Die paar, die dran hängen, überlasse ich den Vögeln. Dabei habe ich mich an das Gebot gehalten, zwei Sanddornsträucher zu pflanzen: einen weiblichen, der Früchte trägt, und einen männlichen, der Pollen spendet. Komischerweise trägt auch der männliche Busch ein paar Sanddornbeeren, was eigentlich nicht sein kann. Vermutlich wurden mir fälschlicherweise zwei weibliche Sträucher verkauft. Das wiederum ist schlecht, denn weibliche Sanddornsträucher benötigen unbedingt männliche Befruchter, um Beeren zu bilden. Kein Wunder also, dass meine Ernte bislang sehr spärlich ausfiel.
Nun, zumindest anspruchslos ist die Pflanze wirklich – und reiht sich damit ein ein meine Favoriten an Bäumen und Sträuchern für sonnige Standorte und trockene Böden>>
Weitere Merkmale des Sanddorn:
- zählt zu den Wildobstgehölzen/Ölweidengewächsen
- bevorzugt nährstoffarme Sandböden (Staunässe vermeiden!)
- verträgt Trockenheit und liebt die Sonne (bloß nicht in den Schatten pflanzen!)
- Kalkliebend
- frosthart
- trägt neben kleinen orangeroten Früchten auch Dornen (daher der Name)
- unregelmäßiger Wuchs je nach Sorte bis zu 5,00 Metern Höhe
- im Spätsommer werden die Sanddornbeeren geerntet
Was mich als Hobbygärtnerin besonders freut, ist die Resistenz des Sanddorn gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Es kann zwar auch mal vorkommen, dass Raupen sich an den Blättern der Pflanze gütlich tun, es macht dem Sanddorn aber nichts aus.
Es heißt weiterhin, dass der Sanddorn ein Tiefwurzler ist, in sandigen Böden jedoch Wurzelausläufer bildet. Letzteres ist mir bei meinem Sanddorn allerdings noch nicht aufgefallen.
Die Zitrone des Nordens: Sanddorn als Vitaminspender
Sanddorn enthält in der Tat wahnsinnig viel Vitamin C, nämlich 450 mg auf 100 g Früchte (zum Vergleich: eine Orange enthält nur 50 mg auf 100 g). Außerdem findet man in Sanddorn verhältnismäßig viel Vitamin K, Vitamin E und Provitamin A. Des Weiteren sind die Früchte reich an Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen, Zink, Kalium sowie Calcium und enthalten ungesättigte Fettsäuren. Allerdings sind die Beeren erst im verarbeiteten Zustand halbwegs genießbar. (Zumindest finde ich die Sanddornbeeren nicht sonderlich lecker.)
So wird aus Sanddorn zum Beispiel Saft gepresst, Sanddornbeeren können zudem als Kuchenzutat verwendet werden. Fruchtaufstriche, Gelees und Marmeladen aus Sanddorn bieten sich ebenfalls an.
Wer sein Immunsystem stärken will, ist mit Sanddorn also gut beraten. Auch Veganer greifen übrigens gern zu Sanddornprodukten, da die Früchte das für unser Nervensystem wichtige Vitamin B12 enthalten. Dieses ist jedoch vor allem in tierischen Produkten zu finden.
Gesünder als Sanddornmarmelade oder -likör ist ein nicht-alkoholischer Drink, beispielsweise aus
- Sanddorndirektsaft
- Sirup (z.B. Holunderblüte)
- Mineralwasser
- frischer Minze
Ein wenig Sanddornmark als Zugabe im Smoothie oder Joghurt deckt zumeist schon den Tagesbedarf. Insofern dürfte es gar nicht so schwerfallen, sich – bezogen auf die eigene Gesundheit – auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.
Eigentlich grenzt es an ein Wunder, oder?: Diese Pflanze, die so gut wie nichts braucht, bringt derartige Vitaminbomben hervor…
Sanddornprodukte kaufen
Leider sind Bauern oder Gärtnereien, die sich auf den Anbau von Sanddorn spezialisiert haben, eher rar gesät in Deutschland. Vermutlich sind Sanddornerzeugnisse deshalb oft ziemlich teuer. In der Nähe von Potsdam gibt es einen Sanddornhof, der das ganze Jahr über zum Besuch einlädt. „Sanddorn-Garten Petzow“ nennt er sich und bietet diverse Waren aus Sanddorn feil, die teils auch im Café oder Restaurant verspeist werden können. Für alle, die es ruhig mögen, mit Sicherheit ein ideales Ausflugsziel…
MM
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