Gleich vorweg: Eine Perfektionistin bin ich nicht. Ob mein Rasen in der sommerlichen Hitze gelbe Stellen bekommt? –Sei’s drum. Wiesenblumen und Moos? Sehr willkommen. Hauptsache, es wächst und blüht, denn ein „Außenteppich“ ist in meinen Augen unabdingbar. Also: Wie lange braucht Rasen zum Keimen?
Vorteile eines Rasens
Warum? –Wir haben’s (aus Faulheit) über Monate ohne Rasen versucht und festgestellt: Der ganze Sand und Staub, den wir Tag für Tag ins Haus trugen, ging uns einfach auf die Nerven. Ständig musste ich fegen oder staubsaugen. Och nö, da mähe ich doch lieber ein- bis zweimal im Monat den Rasen.
Außerdem lässt es sich wunderbar darauf picknicken, z.B. wenn mehr Gäste kommen als Stühle vorhanden sind. Die Kinder schätzen unsere hauseigene Wiese ohnehin zum Spielen. Gestern zum Beispiel übten die Mädels aus der Nachbarschaft fleißig Purzelbäume schlagen. Ach ja, und unsere Meerschweine grasen sehr gern vor der Terrasse, um gleichzeitig ein wenig zu düngen.
Warum man im Herbst aussäen sollte
Wer sich für Rasensaat (anstelle eines Rollrasens) entschieden hat, für den kommt jetzt die beste Zeit, um den Rasen anzulegen. Im frühen Herbst nämlich sind die Temperaturen noch nicht zu niedrig, damit die Rasensaat keimt.
Rasen Keimtemperatur: Mindestens 8 °C (besser noch liegt sie im zweistelligen Bereich)
Außerdem ist es nicht so trocken wie im Sommer: Der Boden, auf dem der Rasen gedeihen soll, muss konstant feucht sein. Der Herbst gewährleistet dies durch häufigere Regenfälle. Darüber hinaus verdunstet das Wasser nicht so schnell, weil es nicht mehr so warm ist wie im Sommer.
Wie lange braucht Rasen zum Keimen?
Das ist je nach Rasensaat unterschiedlich. Auch die Standortbedingungen spielen eine Rolle.
Vor zwei Wochen habe ich auf unserer Terrasse (Südseite) ausgesät. Die ersten Grashalme (des Spiel- und Sportrasens) waren bereits nach fünf Tagen zu sehen! Für diesen Bereich haben wir extra richtig teure Blumenerde gekauft. Außerdem habe ich den Boden täglich gewässert. Darüber hinaus war es warm: stets über 20°C. Perfekte Bedingungen.
Auf unserer schattigen Ostseite hingegen brauchte der Rasen ganze zwei Wochen, um zu keimen. Hier sieht der Rasen auch gar nicht so schön aus, weil es immer wieder Stellen gibt, an denen gar nichts wächst. Ich denke, es liegt:
- am seltenen Gießen (der Wasserschlauch reicht nicht bis in diese Ecke)
- am kargen Boden (hier haben wir keine Blumenerde verteilt, sondern direkt auf dem vorhandenen Boden ausgesäht – und der besteht fast nur aus Sand)
- Schatten, Schatten, Schatten
Auf unserem Grundstück gibt es noch so einige kahle Stellen, auf denen es grüner werden soll. Die einfachste und kostengünstigste Methode ist es, einen Rasen anzulegen. Sobald der Wetterbericht Regen ansagt, werde ich also aussähen – und vermutlich wird mir auch dann die Frage Wie lange braucht Rasen zum Keimen? druch den Kopf schwirren. 🙂
Update Herbst 2022: Umdenken ist gefragt
Tatsächlich habe ich meinen Blickwinkel nach mehreren zurückliegenden Dürresommern geändert: Ein Rasen mag einfach anzulegen sein, doch er ist nicht trockenresistent. Wasser verschlingt er in rauen Mengen. Dieses wird aber immer knapper. Ich vermute, dass es schon in naher Zukunft rationiert wird, also nur noch eingeschränkt zur Bewässerung des Gartens zur Verfügung steht.
Insofern habe ich im Herbst 2022 damit angefangen, den Rasen in eine Blumenwiese umzuwandeln. Auch das funktioniert ganz einfach, dauert jedoch seine Zeit. Schließlich müssen die Pflanzen erst keimen, wachsen und nach Monaten schließlich blühen. Belohnt wird man mit einem Stück klimagerechten Garten.
LG
Miss Minze
Die Grasgedanken mache ich mir auch, seit ich erkannt habe, dass wir keinen Rasen haben, sondern Moos. Moos, Moos, Moos. MOoooooos. Moos.
Einen Teil verwandle ich wie Du in einen „Außenteppich“ (danke für die Wortschatzbereicherung), einen anderen Teil in eine wirklich wilde Blumenwiese. Die Vorbereitung läuft auch Hochtouren – mit anderen Worten gedanklich ist alles ausgereift. Vielleicht wäre das auch was für einen Teil Deiner wohl sehr großen Flächen?
Ehrlich gesagt, liebe ich Moos. Es ist nicht nur weicher, sondern auch schöner als Gras. Leider ist unser Boden zu trocken, um Moos zu kultivieren. Bis jetzt wächst es jedenfalls nur sehr verhalten an einigen wenigen Stellen.
Ja, eine Blumenwiese voller Einjähriger steht mir auch noch im Sinn. Lege ich allerdings erst nächstes Jahr an. Hoffentlich säen sich die Blumen dann immer wieder von selbst aus, so dass ich mich um nichts mehr kümmern muss 😉