Der Weihnachtsstern (Poinsettia pulcherrima bzw. Euphorbia pulcherrima) gehört zu meinen absoluten Lieblingszimmerpflanzen – und das nicht nur, weil er hübsch anzusehen ist, sondern vor allem wegen seiner unkomplizierten Pflege. Genau ein Jahr hält die Tropenpflanze es schon in meinem Arbeitszimmer aus – und hat in dieser Zeit sogar ihre Größe verdoppelt! Nächstes Weihnachten kann ich sie also wieder also erneut zur Dekoration meiner festlich gedeckten Weihnachtstafel verwenden.
So erhältst auch du deinen Weihnachtsstern als Zimmerpflanze – bei guter Pflege sogar mehrere Jahre lang:
Herkunft & Bedeutung der Pflanze
Längst gibt es nicht nur Weihnachtssterne im klassischen Rot, sondern auch in Rosa, Cremeweiß oder mit panaschierten Blättern:
Diese dienen dazu, Insekten anzulocken, da die kleinen grün-gelblichen Blüten eher unscheinbar in der Mitte der sternförmig angeordneten Hochblätter sitzen. Die früher auch Poinsettia pulcherrima genannten Pflanzen gehören zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sie wachsen alljährlich als immergrüner Strauch mit verholztem Stamm und können eine Wuchshöhe von bis zu 4 Metern erreichen.
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In den Hochebenen Mexikos wächst der immergrüne Weihnachtsstern wild. Dort blüht er fast das ganze Jahr über rot. Wer sich den Zwergstrauch in seiner ursprünglichen Heimat anschauen will, braucht also nur einen Kleinkredit aufzunehmen. Überdies ist das Wetter in Mexiko zur Weihnachtszeit ausgesprochen sommerlich – noch ein Grund mehr, zu verreisen!
Da sich die Hochblätter der Pflanze genau zur Weihnachtszeit rot (bzw. weiß oder rosa) verfärben, wird der Weihnachtsstern gern als Weihnachtsdekoration verwendet. Ohnehin bietet der Winter keine große Auswahl an Blühpflanzen. Konkurrenz macht dem Weihnachtsstern höchstens der Weihnachtsbaum. Anders als Letzterer hat der Weihnachtsstern jedoch durchaus das Potential, auch noch Frühjahr und Sommer zu erleben, vorausgesetzt man kümmert sich entsprechend um den Winterblüher.
Weihnachtsstern pflegen, um ihn über Weihnachten hinaus am Leben zu erhalten
Damit der Weihnachtsstern nicht nur gesund durchs Jahr kommt, sondern pünktlich zur nächsten Adventszeit seine rötlichen Hochblätter bildet, gilt es folgende Fehler zu vermeiden:
1. Frostigen Temperaturen aussetzen
Weihnachtssterne werden in Gewächshäusern gezüchtet, um sich rechtzeitig für die Feiertage zu verfärben. Kalte Temperaturen sind die Pflanzen daher nicht gewohnt. Kommen sie doch mal mit Frost in Berührung, können sie einen Kälteschock erleiden und infolgedessen ihre Blätter abwerfen. Am besten wählst du eine Pflanze, die schon im Supermarkt oder beim Floristen geschützt steht (und nicht im zugigen Gang oder an der Eingangstür). Auch zu Hause sollte der Weihnachtsstern an einem windgeschützten Ort stehen, an dem es weder zu kalt noch zu warm wird. Steht die Pflanze in der Nähe eines Heizkörpers oder Kamins, droht die Erde im Topf nämlich zu schnell auszutrocknen. Trockenheit wiederum schadet der Pflanze.
2. Zu dunklen Standort wählen
Oft liest man, dass der Weihnachtsstern keinesfalls am Fenster stehen darf, weil die direkte Sonneneinstrahlung seine Blätter verbrennen könnte. Ganz so mimosenhaft ist der Winterblüher natürlich nicht. Mein Weihnachtsstern steht schon das ganze Jahr auf dem Fensterbrett und bekommt dort gerade im Sommer viel Sonne ab, was ihm bislang nicht geschadet hat. Sobald kein Frost mehr draußen droht, kann der Weihnachtsstern auch in den Garten oder auf die Terrasse gestellt werden. Dort sollte er allerdings nicht in die volle Sonne!
3. Die Pflanze zu oft gießen
Bei Töpfen ohne Entwässerungslöcher können die Wurzeln des Weihnachtssterns im Wasser stehen bleiben. Das kann dazu führen, dass die Blätter vergilben und abfallen oder die Wurzeln verfaulen und die ganze Pflanze abstirbt. Um das zu vermeiden, solltest du einen Topf mit Entwässerungslöchern verwenden. Diesen stellst du wahlweise auf eine Untertasse oder einen Übertopf. Gießen solltest du erst, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt.
4. Zur falschen Zeit düngen
Während der Blütezeit (also wenn die Hochblätter sich verfärbt haben) braucht der Weihnachtsstern keinen Dünger. Auch unmittelbar danach benötigt die Pflanze keine zusätzlichen Nährstoffe. Warte bis Mai ab, wenn du deinen Weihnachtsstern übers Jahr bringen möchtest, und dünge erst dann. Beachte auf jeden Fall die Angaben des Düngemittelherstellers! Auf keinen Fall solltest du mehr als angegeben verwenden, denn auch das kann zum vorzeitigen Absterben der Pflanze führen.
Oft wird der Weihnachtssterne einfach kompostiert oder anderweitig entsorgt, sobald die Feiertage vorbei sind. Dabei handelt es sich um einen mehrjährigen Strauch, an dem man – mit etwas Glück und Zuwendung – noch lange Freude haben kann. Sobald die Pflanze ihrem kleinen Topf mit Billigsubstrat entwachsen ist, sollte man sie daher umtopfen. So können sich ihre Wurzeln richtig entfalten. Nach der Blühphase ist es soweit. Bewährt hat sich Kakteenerde. Alternativ kann auch herkömmliche Blumenerde mit Sand oder Granulat vermischt werden.
Einen Versuch ist es wert, denn auch ohne farbige Hochblätter macht der Weihnachtsstern als pflegeleichte Zimmerpflanze viel her.
Beitragsbild von Anna Kumpan on Unsplash
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