Was kann man im Winter unternehmen?
Passend zur Jahreszeit recycle ich einen meiner ersten Artikel, den ich vor 6 Jahren auf Miss Minze veröffentlicht habe. Tipps gegen die Langeweile, die sich besonders häufig in der kalten, dunklen Jahreszeit breitmacht, können schließlich nie schaden. Außerdem habe ich noch die ein oder andere Idee ergänzt. Und wer weiß?: Vielleicht fällt euch ja auch noch etwas ein!
Ruhe & Besinnlichkeit verspricht der Winter. Für meinen Geschmack ein bisschen zu viel davon: Mir ist laaangweilig.
Unsere Nachmittage und Wochenenden sind geprägt von häuslicher Zurückgezogenheit. Zumeist sitzen meine Tochter und ich am Küchentisch und malen. Manchmal basteln wir auch, puzzeln oder spielen ein Gesellschaftsspiel. Mehr als eine halbe Stunde schlägt man damit aber auch nicht tot.
Es wird Zeit, nach Alternativen zu suchen. Also los:
Was kann man im Winter unternehmen?
Da gibt es erstaunlich viel! Einziger Haken: Die meisten Aktivitäten kosten Geld. Tatsächlich ist es ziemlich schwierig, winterliche Unternehmungen zu finden, die kostenlos zur Verfügung stehen. Ich habe trotzdem welche gefunden:
Draußen & kostenlos
Naturlehrpfade
Wenn meine Kids etwas hassen, dann sind es Spaziergänge und Wanderungen. Eine Ausnahme bilden Naturlehrpfade, denn die sind oftmals ereignisreich gestaltet und bieten allerlei Entdeckungen. Da springen die Kleinen förmlich von Station zu Station und erproben sich schon mal im Vorlesen der Tafeln.
Kletterbäume
Wie gesagt, Spaziergänge sind eigentlich ein No-Go, wenn man kein tolles Ziel in Aussicht stellt. Einen Baum zum Beispiel, auf dem sie nach Herzenslust herumklettern können. Das macht auch im Winter Spaß.
Spielplätze
Am besten welche, die die Kinder noch nicht kennen oder wo sie schon lange nicht mehr waren. Die Spielgeräte zu entdecken, ist dann nämlich besonders spannend und lustig. Mit den Kindern zusammen können Eltern Fußball spielen oder Fangen oder Verstecken.
ehemalige Buga-Gelände
Bundesgartenschauen gab es in der Vergangenheit schon viele. Die Parks bleiben auch nach der Schau bestehen. Leider befinden sie sich oft in Großstädten. Eine Auflistung findet ihr hier>>
Wer jedoch einen solchen Park in der Nähe hat, kann sich glücklich schätzen. Sie bieten nämlich viel mehr als Blumenrabatten. Spielplätze zum Beispiel oder familienfreundliche Cafés, Aussichtstürme oder Seen. Auch für Kinder gibt es demnach viel zu entdecken.
Kinderbauernhöfe
Ich kenne sie noch aus Berlin. Komischerweise gibt es sie im Umland nur selten. Kinderbauernhöfe sind natürlich keine richtigen Bauernhöfe. Oft werden sie auf Spendenbasis betrieben – von Kindern und Ehrenämtlern. Hier gibt es Tiere zu sehen wie Ponys, Schweine, Hühner oder Kaninchen, die man auch füttern und streicheln kann. Abenteuerliche Spielplätze halten die Kinderbauernhöfe in der Regel auch bereit.
(Nachbar-)Städte angucken
Vielleicht geht es euch so ähnlich wie mir: Zum Einkaufen fährt man in den nächstgelegenen Ort. Im nächstgrößeren wird alles andere erledigt. Doch jene Städte, die sich nicht im unmittelbaren Umkreis befinden, ignoriert man völlig.
Ich zum Beispiel wohne südlich von Berlin. Es liegt auf der Hand, dass ich mich nach Berlin orientiere, wenn ich mal etwas unternehmen will. Letztens hatte ich trotzdem die Idee, mir mal wieder Magdeburg anzuschauen. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt liegt lediglich eine gute Stunde entfernt. Trotzdem sind wir bislang nie hingefahren. Da gibt’s eindeutig Nachholbedarf 😉
Draußen & kostenpflichtig
Zoo oder Tierpark
Na ja, persönlich mag ich sie nicht im Winter. Die wenigsten Tiere kommen aus ihrem Stall raus. Für Kinder ist das eine echte Enttäuschung. Um Welten schöner ist es da, ins Aquarium zu gehen und Fische zu gucken!
Wildparks sind größer und naturverbundener. Hier kann man weitläufige Spaziergänge machen. Auch wenn man selten ein Tier zu Gesicht bekommt, hat man immerhin frische Luft geschnappt. Einige Wildparks verleihen auch Bollerwagen – falls der Nachwuchs nicht ganz so weit laufen kann oder will.
Besondere Ausflugsziele
Wahrscheinlich jedes Bundesland hat Besonderheiten zu bieten, wie sie zum Beispiel ein Baumwipfelpfad darstellt. Das ist nicht nur für die kleinen Familienmitglieder spannend, sondern auch für die (Groß-)Eltern. Dazu gehören auch Industriedenkmäler, also alte Fabriken, Windmühlen, Bunkeranlagen oder Eisenbahnen aus vergangenen Zeiten, die man sich anschauen kann.
Gerade in Herbst und Winter werden in größeren Städten und auf den Burgen im Umland Mittelaltermärkte und/oder Ritterfeste veranstaltet. Kleinere Kinder sind davon oft sehr angetan, insbesondere von den Jahrmärkten, auf denen man Ponyreiten oder Karussellfahren kann.
Drinnen & kostenlos
Freunde einladen oder besuchen
Denkt mal nach: Bestimmt habt auch ihr Freunde mit Kindern, die ihr schon lange nicht mehr gesehen habt. Glaubt mir, Wiedersehen macht Freude!
Während die Erwachsenen zusammensitzen und klönen, spielen die Kinder im Kinderzimmer. Wahlweise spielen auch alle zusammen Gesellschaftsspiele. Tabu zum Beispiel oder Catan, Mensch ärgere dich nicht oder Rommé oder oder oder. Die Auswahl ist groß.
Bibliotheken
Glücklich ist, wer eine Bibliothek in der Nähe hat. Dort kann man nämlich wirklich eine schöne Zeit verbringen. Die Auswahl an Kinderbüchern ist oftmals sogar besser als an Romanen für Erwachsene. Außerdem gibt es schöne Sitzecken und allerlei Gesellschaftsspiele, die man gleich vor Ort spielen kann. In unserer alten Berliner Bibliothek durfte man sogar essen und trinken (in anderen Bibliotheken undenkbar)!
Hier wären wir auch schon beim Nachteil der Bibliothek: Das Personal ist oft kinderfeindlich eingestellt. Neben vielen freundlichen BibliothekarInnen gibt es leider auch sehr giftige. Wenn die Kids nicht muxmäuschenstill sind, dann gnade ihnen Gott. Selbiges gilt übrigens für Erwachsene, deren Handy klingelt…
Baumärkte
Dieser Vorschlag mag bescheuert klingen, aber ich nenne ihn, weil ich oft gute Erfahrungen darin gemacht habe: Der Gang zu meinem Lieblingsbaumarkt war immer eine ausgesprochen beglückende Winter-Unternehmung. Ich muss dazu sagen, dass es sich um einen riesigen Baumarkt in Berlin handelte, in dem man Stunden zubringen konnte. Ob Bastel- oder Gartenabteilung, abwechslungsreicher kann ein Ausflug kaum sein.
Meine Tochter ist am liebsten in der Bäderwelt von einem Badezimmer zum nächsten gesprungen und hat jede erdenkliche Duschkabine ausprobiert. Das Personal hat uns zum Glück in Ruhe gelassen.
Mit unserem Umzug aufs Land mussten wir diese Freizeitaktivität leider aufgeben. Hier gibt es nur kleine, schlecht sortierte Baumärkte ohne Flair. Echt bedauerlich.
Drinnen & kostenpflichtig
Oh, hier gibt es die meisten Optionen überhaupt. Ihr kennt sie mit Sicherheit alle. Deshalb werde ich sie lediglich nennen, und nicht näher beschreiben.
- Indoor-Spielplätze (kommen bei meinen Kids wirklich, wirklich gut an!), mittlerweile gibt es in größeren Städten auch Trampolinhallen
- Puppentheater
- Kindertheater
- Zirkus
- Kino
- Museen, insbesondere Futurium, Technikmuseum, Naturkundemuseum und Kindermuseen sowie Museum für Kommunikation und Humboldtforum (Achtung: Sind gerade im Winter an den Wochenenden gut besucht!)
- Hallenbad bzw. Therme oder Erlebnisbäder
- Botanischer Garten und Ähnliches wie z.B. die Biosphäre Potsdam
- Sportereignisse in der Halle: Alle Welt berichtet nur vom Fußball, dabei gibt es noch 100.000 andere Sportarten. Volleyball, Basketball und Handball sind typische Hallensportarten – und die Hallen sind wirklich gut beheizt. Da werden die Punktspiele mindestens ebenso heiß zelebriert wie beim Fußball. Eigentlich sogar noch heißer, denn es gibt Chearleader 😉 Absolut empfehlenswert für Kinder ab Grundschulalter, zuvor ist es einfach zu laut. Tickets gibt es über Vereine oft vergünstigt.
- Indoor-Minigolf / Schwarzlicht-Minigolf: Auch hier geht es sportlich zu, allerdings muss man selbst den Schläger schwingen. Damit diese Winteraktivität nicht zu Frust und Tränen führt, sollten die Kinder schon ein bisschen größer sein, mindestens 10 Jahre, denke ich.
- Bowling: Obwohl Kinder mit Bande spielen dürfen, empfiehlt sich auch Bowling eher für ältere Kinder.
Falls ihr bei all den Unternehmungen doch mal wieder die Beine hochlegen wollt, denkt daran:
Fallen euch noch weitere Aktivitäten ein, die man im Winter (mit oder ohne Kinder) unternehmen kann? -Dann kommentiert doch einfach unter diesem Artikel!
Ich freue mich auf eure Ideen & Vorschläge!
Liebe Grüße von eurer
Miss Minze
Baumärkte *grins* Ich musste so lachen. Früher ging ich nur mit, weil es sein musste. Heute, bekommt mich mein Mann nicht mehr raus. Ich liebe Baumärkte.
Aber auch ohne Kind, reicht mir das mit dem Winterblues. Es reicht schon, das es so früh dunkel ist, das setzt mir schon zu und diese Weihnachtsmärkte. Ne, ich will nicht Geld ausgeben. Deine Alternativen, die versuche ich mal für mich ohne Kind umzusetzten.
Wir wohnen „angeblich “ in einer Stadt, die eigentlich Land ist und nur durch die Einwohnerzahl Stadt geworden ist, aber nichts bietet. Mit schlechtem Baumarkt, aber besser als nix. Die Badabteilung, liebe ich. Ich verstehe deine Tochter.
Herzliche Grüße
elke von einfachelke.de
Hätte nicht gedacht, dass mein Baumarkt-Tipp auf so viel Resonanz stößt! 😉
Eigentlich mag ich den Winter ja, kann mich sogar mit der Dunkelheit abfinden – und auch den ein oder anderen Weihnachtsmarkt besuche ich gern. Der Winterblues beginnt bei mir erst so Ende Februar/Anfang März, wenn ich langsam die Schnauze voll habe von der Kälte, aber der Frühling immer noch auf sich warten lässt…
Na ja, zum Glück gibt’s Thermen: Wahrscheinlich hänge ich dann jedes Wochenende in der Sauna ab. Ohne Kinder, versteht sich. Die ekeln sich ja vor ollen, nackten Eltern!
Liebe Grüße
MM
Ich liebe Baumärkte, auch als großes Kind! Vor allem, wenn man im Urlaub mal richtig Zeit hat, da bekommt man so viel Inspiration und es gibt die interessantesten Dinge. Muss aber ehrlich gestehen, dass ich es nicht besonders leiden kann, wenn fremde Kinder unseren Einkaufswagen besteigen.
Mir ist neulich noch ein Artikel zu Salzteig untergekommen, der erlebt gerade sein Revival und kostet fast nix. Falls das Wetter mal wieder doof ist 😉.
Ja, habe letztens auch überlegt, ob ich mit meiner Tochter zusammen einen Duftstein aus Salzteig basteln sollte – als Weihnachtsgeschenk für Omma. Aber das Kind ist jetzt groß und hat keine Lust mehr auf sowas… 🙁
Vielleicht gab’s da eine Verwechslung und das Kind wollte eigentlich einen anderen Einkaufswagen besteigen? (Hast du es denn abschütteln können?)
Natürlich, da reicht ein warnender Blick, allerdings eher in Richtung der Eltern 😉