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Die ewige Frage Was will ich? treibt mich auch heute wieder um. Und wieder einmal dreht sie sich um das leidige Thema Berufswahl. 

Beworben habe ich mich für mehrere Stellen, davon haben möchte ich eigentlich keine einzige wirklich. Dabei war ich ganz euphorisch, als ich die Stellenbeschreibungen gelesen habe. Damals fand ich diese Jobs noch so passend für mich. 

Nun, meine Meinung ändere ich offenkundig schnell, wenn es ums Arbeiten geht. Dabei muss ich zugeben, dass ich mich mittlerweile echt langweile und deshalb durchaus gewillt bin, etwas zu tun! 

Doch seitdem ich meinen Nebenjob habe, bin ich vorsichtig geworden: Der erschien mir anfangs nämlich auch wie ein Segen. Nach zwei Monaten kotzte er mich jedoch schon wieder an. Vorstellung und Realität klaffen eben weit auseinander. Vermutlich ist es bei all den anderen Jobs, für die ich mich beworben habe, ähnlich. Und das bereitet mir Sorgen. Schließlich will ich mich langfristig binden, nicht nur für ein paar Wochen oder Monate. 

Was halte ich langfristig aus?

Bin ich wirklich imstande, langfristig mit verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen zu arbeiten? Halte ich es aus, jeden Tag acht Stunden vorm PC zu sitzen? Wie viel Überwindung kostet es mich, in einen privaten Haushalt zu gehen und dort zu helfen? 

Ich weiß es nicht. 

Meinen jetzigen Job will ich jedenfalls nicht mehr weitermachen. Abgesehen davon, dass er ohnehin immer weniger Geld abwirft, macht er mir absolut keinen Spaß mehr. Sinnlos ist er obendrein. Da die Arbeit viel Raum im Leben einnimmt, sollte sie allerdings schon irgendwie sinnvoll sein. Oder sagen wir: Sie sollte die Leere im Inneren zumindest nicht vergrößern. Die Angst, mein Leben mit dem falschen Job zu verschwenden, verfolgt mich schon lange. Immer wenn ich einen Bullshitjob innehatte, dachte ich: Nun, das mache ich ja nur übergangsweise, bis ich etwas Besseres gefunden habe. Und dann spielte ich Bäumchen wechsle dich, ohne dass sich an meiner Situation etwas geändert hätte. 

Der beste Job, den ich bislang jemals innehatte, war gleichzeitig der am schlechtesten bezahlte: Mutter sein. Für meine Kinder zu sorgen, hat mich vollends erfüllt. Vielleicht ist es ähnlich erfüllend, für fremde Kinder zu sorgen? Das müsste ich erst noch herausfinden…

Es wäre schön, in ein soziales Netz eingebettet zu sein, in welchem mir Freunde und Bekannte einfach Jobs unter der Hand vermitteln, so dass ich mich nicht einmal dafür bewerben bräuchte. Und besser noch: Ich würde dort bereits jemanden kennen, einen Befürworter haben. Aber so ein Netz gibt es nicht. Nicht für mich jedenfalls. Ich muss allein klarkommen. Und so gehe ich auch weiterhin durchs Leben – ganz nach dem Prinzip: Trial & Error

MM


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