Staudenbeete werden in meinem Garten gern von Gräsern überwuchert. Leider sind es keine Ziergräser, die zwischen Astern, Stiefmütterchen & Co. sprießen, sondern ganz gewöhnliches Gras – mit ungewöhnlich hartnäckigen Wurzeln. So wird das Unkrautjäten zum nervigen Kraftakt. Um dem vorzubeugen, bringe ich schon seit Jahren Rindenmulch zwischen den Pflanzen aus – mit mäßigem Erfolg:
Rindenmulch: Was der Klassiker (nicht) kann
Die Beete mit Rindenmulch zu füllen, bietet sich nicht immer an. Zum einen verschwinden die Holzschnitzel nach und nach, so dass die Schicht immer dünner wird und das Unkraut doch wieder Wurzeln schlagen kann. Meine lästigen Gräser lassen sich jedenfalls kaum vom Rindenmulch beeindrucken.
Zum anderen wird bei der Zersetzung des Mulchs Stickstoff gebunden. Die so entstehende Humusschicht bedingt ein saures Bodenmilieu, doch nicht alle Pflanzen können sich auf sauren Böden optimal entwickeln.
In Form von Pinienrinde kann Rindenmulch allerdings mit seiner Optik punkten. Zumindest finde ich die kleinen Rindenstücke recht hübsch und lege gerne schmale Gartenwege damit aus. Ein weiterer Pluspunkt des Mulchens mit Rinde: Sie bewahrt den Boden vorm schnellen Austrocknen. Du brauchst nicht mehr so viel zu gießen und das spart Wasser. Legst du den Boden mit Unkrautvlies aus, bevor du Rindenmulch ausbreitest, schützt dies länger und besser vor ungewolltem Grünzeug im Beet.
Kann nicht schaden: Mulchen mit Lava-Splitt
Lavamulch – auch Lava-Splitt genannt -, bietet sich als Alternative an, wenn du in deinem Garten auf Pflanzen setzt, die einen erhöhten Wärmebedarf haben und gleichmäßig feuchte Böden bevorzugen.
Seine Eigenschaften:
- Leicht & luftdurchlässig
- Wärmespeichernd
- Wasserspeichernd
- Kälteisolierend
- Verkarstungsverhindernd
- Mineralstoffabgebend
- Schneckenfest
Der sehr poröse, braunrötliche oder grauschwarze Splitt erinnert an Pflanzsubstrat und ist auch unter dem Namen Hydrokulturerde im Handel erhältlich. Du findest Lavamulch zum Beispiel in Gärtnereien, Baumärkten und im Baustoffhandel, wo er für etwa 150 Euro pro Kubikmeter verkauft wird.
Optisch erinnert Lavamulch an Kies. Damit passt er wahrscheinlich nicht zu jedem Gartenstil.
Den Boden gründlich von Unkraut befreien
Sicherlich kann auch Lavamulch keine Wunder vollbringen und die Beete gänzlich frei von Gräsern und Unkraut halten. Oft befinden sich deren Samen ja schon im Boden, bevor du den Splitt einstreust. Doch neue Samen haben es deutlich schwerer, weil ihre Wurzeln auf den Lava-Steinchen kaum Halt finden. Gänzlich ums Jäten wirst du also nicht herumkommen.
Immerhin verbessert Lavamulch den Boden, Stauden und andere Pflanzen profitieren also und haben deshalb größere Chancen, sich gegen Gräser und Unkraut zu behaupten.
Flächenkompostierung spart Zeit & Arbeit
Von der Flächenkompostierung habe ich durch einen Fernsehbeitrag über Permakulturgärten erfahren. Ich selbst pflege keine Permakultur. Wenn du dich näher darüber informieren möchtest, liest du auf dieser Webseite weiter.
Zugegeben, ich habe die Flächenkompostierung noch nicht angewendet, aber sie klingt vielversprechend.
So funktioniert’s:
Zwischen den Stauden bzw. Nutzpflanzen wird zunächst Stroh, Laub oder Heu verteilt. Bei Letzterem ist Vorsicht geboten, weil Gräser Samen enthalten können, die schnell und problemlos keimen, was wiederum zur Bildung von lästigem Unkraut führt.
Beim Unkrautjäten ziehst du bekanntlich Pflanzen aus dem Boden, die du nicht in deinem Beet gebrauchen kannst. Statt sie in der Biotonne zu entsorgen, legst du das Unkraut einfach auf die Strohschicht, damit es dort vertrocknen und nicht wieder Wurzeln schlagen kann. Auch Ernterückstände, Staudenschnitt und Küchenabfälle kommen auf diese Schicht, wo sie langsam verrotten.
Das mag nicht sonderlich attraktiv ausschauen, hat aber einen gewaltigen Vorteil: Das Beet wird nicht nur gemulcht, sondern vor allem langfristig mit Nährstoffen versorgt. Du sparst also Dünger – und den Komposthaufen!
Für meinen Garten eignet sich die Flächenkompostierung leider nicht, weil mein extrem gefräßiger, dummer, kleiner Hund die Küchenabfälle im Nu erschnuppern und vertilgen würde. Danach würde er im Beet herumwühlen, weil er sich denkt, dass sich im Boden auch noch ein paar Leckerlis verstecken.
Ganz natürlich: Lebendmulch
Eine lebendige Beetdecke wiederum ist etwas, das in meinem Garten vorkommt, ohne dass ich sie bewusst eingesetzt hätte. Die Vogelmiere, aber auch andere kleine Pflänzchen (z.B. Taubnessel, Gundelrebe, Buchweizen) haben sich im Laufe der Zeit durch Selbstaussaat in meinem Garten breitgemacht. Anfangs habe ich sie noch gejätet, doch mittlerweile weiß ich, dass viele dieser Pflanzen sowohl dem Boden als auch den übrigen Stauden und Kulturpflanzen nützen können.
Schließlich bewahren sie den Boden vorm Austrocknen, ja reichern ihn sogar mit Nährstoffen an!
Aber was unterscheidet Lebendmulch von normalen Unkraut? -Er übt keine oder kaum Konkurrenz zu den Hauptpflanzen aus, unterdrückt jedoch das Wachstum von Unkräutern. Außerdem vermag er es, extreme Temperaturschwankungen abzumildern. Es handelt sich also um Bodendecker, die bestenfalls nicht verholzen.
Gründünger als besondere Form des Lebendmulchs
Die meisten Bodendecker, die als Lebendmulch fungieren, werden im Frühjahr ausgesät. Einige werden auch als Gründünger verwendet, um den Boden zu verbessern. Dazu zählen zum Beispiel Senf, Raps oder Klee. Sie werden nach einiger Zeit untergepflügt oder anderweitig in den Boden eingearbeitet.
Soweit die Gründüngungspflanzen wie beispielsweise Phacelia während der winterlichen Kälteperiode zusammenbrechen, das heißt abfrieren, können die Pflanzenrückstände nach dem Winter entweder als Mulchschicht auf der Bodenoberfläche verbleiben oder aber untergearbeitet werden. Bei winterharten Arten ist es hingegen üblich, diese vor Eintritt der Kälteperiode unterzuarbeiten oder doch zumindest beispielsweise mit einem Mulcher zu zerkleinern, damit in der kommenden Vegetationsperiode ein Durchwuchs der Gründüngungspflanzen in der Folgekultur verhindert wird.
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Das kommt vor allem Beeten mit Nutzpflanzen zugute. In der Landwirtschaft wird Gründünger deshalb schon lange angewendet. Hobbygärtner – ob mit Schrebergarten oder dem eigenen Grundstück – mögen es lieber ordentlich. Die Flächenkompostierung und der Lebendmulch stehen daher (noch) nicht hoch im Kurs. Aber möglicherweise erfolgt ja ein Umdenken. Die Natur würde den Wandel dankend annehmen.
Extra-Tipp: Schlau pflanzen!
Wer dicht pflanzt, bietet Unkraut weniger Angriffsfläche. Zwar sollte man der Staude auch Platz zum Ausbreiten geben, die Lücken zwischen den einzelnen Pflanzen jedoch nicht zu groß lassen.
Dabei benötigen hostbildende Stauden wie Phlox und Rittersporn weniger Raum als ausläufertreibende Stauden. Zu Letzteren zählen zum Beispiel Thymian, Bärlauch und Storchschnabel. Diese Pflanzen bilden Rhizome und bedecken nach einiger Zeit immer mehr Fläche. Sie eignen sich daher besonders gut als Bodendecker. Durch eine Kombination aus beiden Kategorien wird das Unkrautjäten auf jeden Fall reduziert.
Nach der Erstpflanzung hast du selbstverständlich trotzdem Lücken zwischen den Stauden und Sträuchern. Wenn du keinen klassischen Mulch verwenden möchtest, kannst du auch einjährige Blumen oder Kräuter aussäen. Die Ringelblume verleiht deinem Beet vom Sommer bis in den späten Herbst leuchtendgelbe Farbtupfer. Thymian keimt zuverlässig und mit der Kapuzinerkresse kannst du sogar deine Salate bereichern.
MM
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