Günstige Terrasse gesucht!

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Günstige Terrassen Ideen

Ein Argument für den Hausbau bzw. -kauf lautet: Du steckst dein Geld in die eigene Immobilie, statt es einem gierigen Vermieter in den Rachen zu werfen. Das Haus als Sparbüchse. Logisch.

Mittlerweile kommen mir jedoch Zweifel am Wahrheitsgehalt der o.g. These. Unser Haus entpuppt sich als reine Geldverbrennungsmaschine. Plötzlich haben wir immense Ausgaben, die wir als Mieter nie tätigen mussten – gerade steht der Bau einer Terrasse auf dem Plan.

Schwer einzuschätzen, wie viel so etwas kostet, wenn wir die Umsetzung einem Handwerker anvertrauen. Ich nehme an, dass mehrere tausend Euro zu veranschlagen sind. Momentan erreichen allein die Materialkosten nie da gewesene Höhen…

Daher bin ich auf der Suche nach günstigen Ideen & Alternativen zur herkömmlichen Terrasse, die meist aus Stein ist. Welche Möglichkeiten – mit ökologischem Anspruch – gibt es denn, um vorm Haus einigermaßen gut zu sitzen?

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Günstige Terrassen: Ideen

1 – Rasen

Momentan stellen wir unsere Gartenmöbel einfach auf den Rasen vor unserem Haus. Frisch angelegt, ist der Boden noch zu weich, um Stühle und Tische darauf zu platzieren. Mit der Zeit verwurzelt sich das Gras jedoch immer stärker, so dass der Rasen betreten werden kann. In diesem Sinne würde ich empfehlen, den Rasen im Herbst anzulegen. So lässt er sich im folgenden Frühjahr garantiert als Sitz- und Liegefläche nutzen.

Einen Rasen anzulegen, gelingt sogar Laien wie mir. Darüber hinaus gibt es wohl kaum günstigere „Terrassenbeläge“. Der Boden wird weder verdichtet noch versiegelt. Ökologischer geht’s kaum. Lediglich mähen musst du hin und wieder, aber das kann sogar Spaß machen, wenn du einen ultralauten Rasenmäher (die mit Verbrennungsmotor) nutzt, um in den Abendstunden deine Nachbarn zu ärgern 😉

Zugegeben, das ist dann wohl weniger ökologisch. Negativ wirken sich außerdem die zunehmenden Hitzesommer auf den Rasen aus: Sie lassen ihn verdorren und schnell unansehnlich werden. Es ist naheliegend, dass das Trinkwasser im Zuge des Klimawandels in Zukunft rationiert wird. Um deinen Rasen zu wässern, müsstest du erst einmal in eine Regenwasserzisterne investieren. Diese wiederum kostet fast so viel wie eine ordentliche Terrasse. 

Alternativ könntest du deinen Rasen in eine Blumenwiese umwandeln (oder gleich eine Wiese mit trockenheitstoleranten Gräsern und Blumen anlegen).

2 – Kies

Kies als Terrassenbelag

Die Fläche vorm Haus einfach mit Kies aufzuschütten, ist ebenfalls eine günstige Alternative. Allerdings sollte der Boden hierfür verdichtet werden, z.B. mit einer Rüttelplatte. Abhängig von der Größe der Kiessteine, stehen Gartenmöbel darauf nicht unbedingt fest. Je größer die Steine, desto mehr eiert man darauf herum. Barfuß kleben die Kieselsteine zudem an deinen Füßen und werden überall mit hingeschleppt – auch ins Haus. Als Terrassenbelag empfinde ich Kies daher als unpraktisch, aber das ist bekanntlich Geschmackssache.

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Update 1: In einer Heimwerkersendung habe ich kürzlich gesehen, wie grober Kies einfach mit Epoxidharz vermischt wurde – in der Schubkarre mit einer Schaufel als Handrührer. Das Gemisch wurde danach in den zuvor abgesteckten, ausgeschachteten und verdichteten Bereich gegeben, der einmal die Terrasse werden sollte. Nach einem Tag Aushärten hatte man eine Art Kiesbeet, in welchem sich kein einziger Stein mehr bewegte.

Allerdings: Nachhaltig ist das nicht! Epoxidharz ist ähnlich wie Plastik: künstlich & biologisch definitiv nicht abbaubar.

Die Umsetzung wirkte auf mich als Laien sehr simpel. Kostengünstig ist diese Variante obendrein. Von Nachteil ist womöglich die spätere Entsorgung: Es dürfte sich dann um Sondermüll handeln.

Update 2: In Parkanlagen ist bestimmt jeder von uns mal auf ihnen herumspaziert: Kieswege. Die sind nichts Anderes als verdichteter Schotter/Recycling mit einer dünnen Schicht Splitt obendrauf. Dünn muss sie deshalb sein, um nicht mit den Füßen einzusinken, wenn man darüber läuft. Hier gibt’s Bilder zur Beschreibung.

Gebrochener Splitt ist übrigens haltbarer als Kies, der i.d.R. rund ist. Natürlich lassen sich nicht nur Wege mit Split realisieren, sondern auch Sitzplätze und Terrassen.

3 – Gummigranulat

Bei meiner Online-Recherche bin ich auf Terrassenbeläge aus Gummigranulat gestoßen, einem Material, das mir bislang nur von Spiel- und Sportplätzen bekannt war. Dort wird es eingesetzt, um Stürze zu dämpfen, denn die Platten sind weich und federnd.

Dass sie überhaupt als Terrassenbelag zum Einsatz kommen, war mir neu, denn sie sehen nicht sonderlich schick aus. Zum Posen eignen sie sich ganz und gar nicht. Dafür sind sie praktisch, denn man kann sie wie Puzzleteile ineinanderstecken. Einen besonderen Untergrund bedürfen sie nicht. Ökologisch sind sie außerdem, weil sie aus recycelten Gummireifen bestehen.

Die Platten sind unzerstörbar, können beliebig oft ein- und ausgebaut werden und sind sehr kinderfreundlich. Benötigst du deine Gummigranulatplatten irgendwann nicht mehr, können sie wieder recycelt werden. Insofern sind sie ökologisch unbedenklich. Von Nachteil ist lediglich der relativ hohe Preis von ca. 60€/qm.

4 – Gebrauchtes

Apropos Recycling, Terrassenplatten aus Stein und Holz werden gerne mal erneuert, schließlich unterliegen auch sie der Mode und dem persönlichen Geschmack. Der alte Belag weicht einem neuen. Dabei ist der mitunter noch gar nicht so abgenutzt. Auf Kleinanzeigenportalen findest du deshalb die unterschiedlichsten Angebote an gebrauchten Terrassenbelägen. Oft sind auch Klinker- und Ziegelsteine dabei, ein Traum für jeden Cottage-Gärtner. 🙂

Allerdings sind die Platten und Dielen oft bereits beschnitten. Auch findest du nicht immer die Größenordnung, die du brauchst. Nicht zu vergessen den Transport, für den du i.d.R. selbst verantwortlich bist. Wenn du nicht gerade stolzer Besitzer eines  Kastenwagens oder Anhängers bist, steht dir auch organisatorisch viel bevor… Was für Liebhaber. Und Pfennigfuchser.

5 – Holzdielen

günstige terrassen ideenDer Vollständigkeit halber nenne ich an dieser Stelle auch Holz als Baustoff für Terrassen, obwohl es alles andere als günstig ist. Zumindest wenn man auf eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, aus denen es stammt, Wert legt.

Du kriegst natürlich auch billiges Holz, bei IKEA zum Beispiel. Für 20 Euro/qm kannst du dort wunderhübsche Holzfliesen kaufen. Macht bei einer 30 qm großen Terrasse 600 Euro. Zum Vergleich: Ich habe mir ein Angebot eines lokalen Terrassenbauers eingeholt, der Robinienholz aus EU-Produktion verwendet: 2700 Euro für dieselbe Größe (im Preis inbegriffen ist allerdings auch die Unterkonstruktion für die Terrasse sowie alle weiteren Materialien wie Schrauben und Clips).

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Ich finde, der große Nachteil von Holzterrassen besteht darin, dass du einen ebenen Untergrund/Fundament (Estrich, Steinplatten o.ä.) benötigst, auf welchen die Fliesen bzw. Dielen verlegt werden. Im Grunde solltest du vorher Steinplatten verlegen, um darauf die eigentliche Holzterrasse zu setzen. Das bedeutet nicht nur doppelte Arbeit, sondern auch doppelte Materialkosten. Es sei denn, du findest alte Paletten, aus denen du eine Holzterrasse bauen kannst. Hier ist zwar handwerkliches Geschick gefragt, aber originell ist ein solches Refugium zweifellos.

6 – Stein bzw. Pflaster

terrassenbelag aus steinen

Wenn dir das Aussehen deiner Terrasse egal ist, kannst du mit einfachen Betonplatten als Terrassenbelag sehr viel Geld sparen. Die kriegst du schon ab 10 Euro/qm – macht beim oben erwähnten Beispiel von 30 Quadratmetern insgesamt 300 Euro. Hinzurechnen musst du allerdings noch Bordsteine und Splitt, Beton – und einen Handwerker, der das Ganze in die Tat umsetzt.

Charmant gepflastert sehen übrigens auch gebrauchte Steinplatten als Terrassenbelag aus, wenn du sie nach mediterranem Vorbild verlegst! Hier nimmt man Risse und Brüche nämlich nicht nur billigend in Kauf, sondern betont sie richtig. Dazu werden trockenheitstolerante Pflanzen wie Thymian oder Blaukissen in die Ritzen gesät. Größere Spalten können auch mit Topfware bepflant werden. Weitere Steingarten Ideen findest du hier.


Überlegungen am Ende

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Bislang sitzen wir in unserem Garten auf dem Gras. Ob sich das in Kürze ändern wird, bezweifle ich angesichts der wenigen günstigen Alternativen zu teuren Terrassenbelägen.

Ich frage mich, ob es sich rechnet. Damit meine ich nicht die Langlebigkeit oder Ästhetik der Terrasse. Vom Fachmann umgesetzt mit einem attraktiven Belag hat man mit Sicherheit eine gute Terrasse, die zur Wertsteigerung des Hauses beiträgt.

Vergleichen würde ich jedoch eher die Lebensqualität, die sich durch den Bau einer teuren Terrasse ja um ein Vielfaches erhöhen müsste. Schließlich hat man einen hohen Preis dafür bezahlt. Ist dem auch so?

MM



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6 Kommentare

  1. Kira N.

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Terrassenbau. Vor allem deine Ideen, die Terrasse aus Holz oder Stein zu bauen, gefallen mir gut. Wir planen gerade den Hausbau und wollen auch eine Terrasse implementieren, daher war dein Beitrag sehr hilfreich.

  2. Emma

    Ich habe auf der Terrasse auch Holzdielen. Sie sehen einfach besser aus. Stein hatte ich auch schon. Die Farbe, die Holzdielen haben, ist aber einfach unschlagbar.

  3. Norbert

    Hallo, Dein Artikel ist ja nun schon fast ein Jahr alt. Mich würde mal interessieren, wie Ihr nun weiter gemacht habt.
    Immer noch Rasen oder schon etwas anderes?

    • Miss Minze

      Da sich unser Rasen letzten Sommer dank ausgedehnter Trockenperiode ins Nirvana verabschiedet hat, mussten wir nun doch eine klassische Terrasse bauen. Terrassenplatten auf Recycling und Sand. Nicht sehr originell, leider nicht mal billig, aber langlebig. Ich werde demnächst mal darüber schreiben… 🙂
      LG MM

  4. Kasten

    Hallo,ich musste doch lachen…Warum könnt ihr das nicht selbst? Ich baue mit meinem Partner gerade ein Haus(50 qm) selbst in kompletter Eigenleistung,bin eigentlich eine Bürotussi. Also:gucke,wo Abbruchhäuser stehen und holt euch da die Klinker. Untergrund verfestigen und dann verlegen. So ist mein Plan,wenn wir nächstes Jahr so weit sind. Ich baue dann noch ein Schachbrett ein in die Terrasse. ..lach. LG Sylvia

    • Miss Minze

      Kann deinen Einwand absolut nachvollziehen!!! Sind jedoch absolut unbegabt, was alles Handwerkliche betrifft.
      Nichts gegen DIYler, aber ich bin der Meinung, dass es nur dann richtig gut wird, wenn der Fachmann es macht. -Gerade wenn es sich um langlebige Dinge wie Häuser oder Terrassen handelt, würde ich immer irgendwie sparen, damit ich echte Profis dafür bezahlen kann. Selbstgemacht sieht halt auch selbstgemacht aus – zumindest bei uns. Von der schlechten Laune, die das Selbermachen bei uns erzeugt, mal ganze abgesehen… 😉
      LG Miss Minze

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