Mein Vorhaben: einen Gräser Garten anlegen im Präriegarten-Stil!
Der Präriegarten setzt sich – zum Glück – nicht nur aus Gräser, die wenig Wasser brauchen, zusammen. Er verfügt über zahlreiche pflegeleichte Stauden, die Farbe in den Garten zaubern. Für meinen Pflanzplan (siehe unten) habe ich deshalb allerlei Blumen zusammengestellt und nur auf eine Sorte Gras zurückgegriffen.
Mein Gräsergarten dient der Überbrückung, da Büsche und Bäume noch klein sind
Wie in meinem vorherigen Post erwähnt, habe ich noch viele kahle Stellen in meinem Garten. Ein paar Büsche habe ich zwar schon gepflanzt, ja selbst zwei Apfelbäumchen haben schon Wurzeln geschlagen. Doch all diese Pflanzen brauchen noch ein paar Jahre, um richtig schön groß zu werden.
Drum will ich in diesem Jahr auf Gräser und Stauden setzen, die bereits innerhalb einer Saison ihre volle Größe entwickeln und im Garten schon mal (bunte) Akzente setzen.
In meinem letzten Blog-Post ging es um ein Gräserbeet, das als Sichtschutz dient. Deshalb habe ich auf sehr hoch wachsende Gräser und Stauden gesetzt.
Nicht weit davon entfernt habe ich ebenfalls eine größere Freifläche, auf der ich mir Ziergräser gut vorstellen kann. Diesmal sollen sie allerdings einfach nur schön aussehen.
Charakteristik der zu bepflanzenden Fläche
- Größe: ca. 3 x 2 qm
- Westseite, volle Sonne
- trockene, durchlässige Erde mit hohem Sandanteil (nährstoffarm)
- hier wuchsen letztes Jahr noch Brombeersträucher, die ich zwar entfernt habe, von denen jedoch immer noch ein paar Wurzelausläufer im Boden sind…
Da ich diesmal keinen Sichtschutz benötige, setze ich auf ein Gras, die nicht ganz so hoch wächst: Das Tautropfengras. Dafür ist es sehr grazil mit seinen filigranen Blütenrispen.
Alle genannten Gräser und Stauden sind äußerst winterhart und mehrjährig. Darüber hinaus sind die Pflanzen pflegeleicht und vertragen Trockenheit sehr gut. Im Sommer regnet es in Brandenburg schließlich nur selten. Trotzdem möchte ich Wasser sparen.
Bei sehr kargen Böden empfiehlt sich übrigens eine Bodenverbesserung mit Hilfe von Bentonit. Dieses kann Wasser und Nährstoffe länger speichern.
Gräser Garten anlegen: Mein Pflanzplan
Tautropfengras
Dieses duftende Gras wird nur maximal 50cm hoch. Es besticht durch deine hellen Rispen, die insbesondere vor dunklem Hintergrund gut zur Geltung kommen. In meinem Staudenbeet setze ich es als Lückenfüller ein. Zwischen der hoch wachsenden Schafgarbe und der leuchtenden Färberkamille dürfte es gut zur Geltung kommen. Das Tautropfengras blüht von August bis September. Im Herbst bekommt es eine ockergelbe Färbung.
Schafgarbe „Achillea filipendulina ‚Parker'“
Mit 120cm Wuchhöhe wird diese Sorte der Schafgarbe riesig. Aus diesem Grund habe ich sie auch ganz hinten im Staudenbeet platziert. Auch aus der letzten Reihe werden ihre hellgelben Blütenstände, die von Juni bis August blühen, noch deutlich sichtbar sein.
Schafgarbe „Achillea Millefolium-Hybride ‚Lachsschönheit'“
Diese ebenso trockenheitsverträgliche Schafgarbe wird nur halb so groß. Dafür besticht sie mit rosafarbenen bis cremeweißen Blütenschirmen, die sich in Juni und Juli zeigen.
Gefülltes Schleierkraut „Gypsophila paniculata ‚Bristol Fairy'“
Ich war auf der Suche nach einer weißblühenden Staude, die den Schafgarben nicht die Schau stielt, sie stattdessen hübsch umrahmt. Ich denke, das Schleierkraut erfüllt diese Funktion optimal. Es erreicht zwar eine Höhe von bis zu einem Meter und wird ziemlich buschig, doch seine Blüten sind so zierlich, dass sie zusammen eher eine schleierförmige Wolke ergeben.
Das Schleierkraut blüht von Juli an bis in den September hinein und fühlt sich auf durchlässigen Böden besonders wohl.
Färberkamille „Anthemis tinctoria ‚Dwarf Form'“
Auch die Färberkamille fühlt sich auf nährstoffarmen, durchlässigen Böden wohl. Selbst in Steingärten zeigt sie ihre unzähligen sonnengelben Blüten den ganzen Sommer lang!
Mit ihren 40 cm passt sie hervorragend vor die rosafarbene Schafgarbe und neben das kaum größere Tautropfengras. Die Färberkamille gehört zu den Pionierpflanzen.
Wild-Aster „Aster ageratoides ‚Ezo Murasaki'“
Zu guter Letzt habe ich mich noch für Wildastern in meinem zukünftigen Staudenbeet entschieden. Die blühen zwar erst im Herbst (ab Oktober), ihre dunklen Stengel bilden jedoch schon vorher einen hübschen Kontrast zur Färberkamille.
Mit Astern habe ich bereits gute Erfahrungen gesammelt. Sie kommen mit dem kargen Boden meines Gartens bestens zurecht und brauchen wenig bis gar keine Pflege. Diese Züchtung bildet einen ganzen Teppich frostharter lila Blüten, die maximal 60 cm hoch werden.
Mein Pflanzplan für ein Staudenbeet im Präriegartenstil ist damit fertig. Allerdings bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, ob ich wirklich auf das Schleierkraut zurückgreifen werde. Stattdessen kann ich mir auch ein höheres Gras gut vorstellen, zum Beispiel die Rutenhirse „Rotstrahlbuch“. Wie der Name bereits andeutet, erstrahlen ihre Blätter im Laufe des Sommers in einem rotbraunen Ton. Sie wird nur maximal 100cm hoch.
Ob sich die Pflanzen tatsächlich nach Wunsch entwickeln und in Kombination auch wirklich gut zur Geltung kommen, wird sich (leider) erst im Sommer zeigen.
Meinem Ziel, einen Gräser Garten anzulegen, komme ich damit auf jeden Fall schon mal einen Schritt näher.
Ich halte euch auf dem Laufenden!
MM
Update 2018:
Anderthalb Jahre sind um, seit ich mein Vorhaben an dieser Stelle publiziert habe. Meine Erkenntnisse sind zwiegespalten. Zunächst die positiven: Die Gräser sind sehr gut angewachsen und im Folgejahr wiedergekommen. Allerdings haben sie sich nicht vergrößert oder verbreitert, so dass ich wohl noch einige mehr dazwischenpflanzen muss, um die Lücken zu schließen.
Die Schafgarbe hingegen habe ich nicht fertig gekauft, sondern ausgesät. Sie blühte daher erst im Folgejahr. Allerdings ist sie sehr widerstandsfähig und trockenheitsresistent. Im Gegensatz zu den Gräsern hat sie im Folgejahr zusätzlich mehr Raum erobert.
Auch den Purpur-Sonnenhut habe ich aus Samen gezogen. Diese sind allesamt gekeimt und haben sich zu kleinen Pflanzen entwickelt, die ich im späten Frühjahr ins Beet setzte. Dort wurden sie dann – bis auf zwei Pflanzen – von den Schnecken aufgefressen. Nun ziehe ich neue Sonnenhüte heran, werde das nächste Mal jedoch unbedingt auf Schneckenkorn zurückgreifen.
Immerhin die Wildastern sind nicht unterzukriegen. Sie verbreitern sich trotz Trockenheit dank ihrer Ausläufer und blühen unermüdlich bis in den späten Herbst. Die Stauden habe ich jedoch nicht aus Samen gezogen, sondern in Form von Topfware in der Gärtnerei erworben.
Da sich mein Präriegarten-Beet insgesamt langsamer entwickelt, als ich dachte, habe ich noch Lavendel davorgepflanzt. Der passt zwar eigentlich gar nicht zur Prärie, aber die Pflanze ist äußerst dankbar und entwickelt sich bedeutend schneller als zum Beispiel mein Sonnenhut.
Update 2022:
Vom ursprünglich geplanten Präriegarten ist leider kaum noch etwas übrig. Nur ganz wenige Pflanzen haben es in meinem Garten ausgehalten, darunter die oben erwähnten Astern und der Lavendel.
Nachdem meine Purpur-Sonnenhüte immer wieder von Schnecken gefressen worden sind, habe ich fertige Pflanzen gekauft, doch keine einzige von ihnen hat es über den Winter geschafft. Auch die gelben Sonnenhüte (Rudbeckia), auf die ich danach zurückgegriffen habe, wollten einfach nicht anwachsen. Selbst die Schafgarbe, die bei mir auf der Wiese wächst und gedeiht, hat es im Präriegartenbeet nicht ausgehalten!
Mit meinem Präriegarten bin ich also weitestgehend gescheitert.
Nun, immerhin die Gräser wachsen in meinem Garten prächtig. Es sind wahrhaft dankbare und pflegeleichte Pflanzen, die den sandigen Boden hier zu schätzen wissen. Ich setze also zunehmend auf Gräser, statt auf Stauden, darunter vor allem Federgras und Rutenhirse.
MM
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