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Wer kennt sie nicht, die Mittelaltermärkte a.k.a. Ritterfeste, die insbesondere in Herbst und Winter auf hiesigen Burgen, Schlössern und Marktplätzen zelebriert werden. Und ja, sie haben ihren Reiz. Schließlich taucht man ein in eine vollkommen andere Welt, die mittelalterliche eben, wo irgendwo immer ein Feuerchen brennt und in Sackleinen gewandete, langhaarige Männer prähistorisch anmutende Schmuckstücke schmieden.

Das Mittelalter als Spektakel

Doch der Mittelalter-Lifestyle kostet – und wir Normalos dürfen ihn bezahlen: in Form von überteuerten Eintrittspreisen. Hinzu kommt das überteuerte Ponyreiten (eine Runde: 5 Euro), überteuerten Snacks und so weiter. Als Familie überlegt man sich deshalb ganz genau, ob es das wert ist. Nach diversen eher enttäuschenden Ausflügen ins Mittelalter haben wir uns in letzter Zeit stets dagegen entschieden.

Eine wirklich großartige Ausnahme bildet das Ritterfest in der Zitadelle Spandau, das jährlich zur Osterzeit stattfindet. Dort werden richtige Ritterturniere veranstaltet und auch sonst ist viel los (Theater, Akrobatik, Feuershows,…). Außerdem ist der Eintritt an das Museum der Zitadelle gekoppelt, so dass man auch die Burg besichtigen und echte Rüstungen in Augenschein nehmen kann. Und es gibt noch einen Pluspunkt: Minütlich sieht man ganz dicht über der Burg Passagierjets im Landeanflug auf Tegel. Vergangenheit trifft Moderne. Was will man mehr?

Das Mittelalter im Museum

Eines der nachgebauten mittelalterlichen Häuser in Düppel.

Das Mittelalter lässt sich aber auch günstiger erleben, lehrreicher sowieso, im Museumsdorf Düppel nämlich. Wir haben uns das Dorf, das anhand archäologischer Funde in Berlin Zehlendorf wiederaufgebaut wurde, am Wochenende angeschaut. Interessant war es vor allem deshalb, weil nicht nur die Häuser aus dem 12. Jahrhundert nachgebaut wurden, sondern auch landwirtschaftliche Flächen inklusive Nutztieren (Schweine, Schafe, Rinder),  und Gärten.

Garten voller Kräuter und Gemüse im Museumsdorf Düppel

Ein paar Rentner erklären Interessierten darüber hinaus, wie damals gewebt oder Teer hergestellt wurde. Außerdem bewirtschaften sie ehrenamtlich die teils romantisch anmutenden Nutzgärten. Das mittelalterliche Leben erscheint dennoch wenig romantisch: die Häuser sind dunkel und stickig, die Betten verdammt hart. Zu allem Überfluss hat es damals bestimmt ganz schön gestunken, aber das ist nur eine Vermutung meinerseits (im Museumsdorf hat es gut gerochen).

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Das Beste zum Schluss: Der Eintritt für Kinder ist frei! Erwachsene zahlen lächerliche 3,50€. Dafür kriegst du auf dem Mittelaltermarkt nicht mal ’nen Becher Met.

Museumsdorf Düppel
Clauertstraße 11
14163 Berlin (Zehlendorf)

Das Museumsdorf öffnet nur an Wochenenden und Feiertagen.

MM


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