Warum Kinder keine Haustiere haben sollten

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Der Blog LiNiChri stellt Eltern gerade die banal klingende Frage: Kinder & Tiere – ja oder nein?

So banal ist das Thema allerdings gar nicht. Erfahren habe ich das erst, als es zu spät war. Wir haben uns nämlich vor knapp einem Jahr Haustiere zugelegt. Genauer: zwei Meerschweine. Dabei habe ich leider Trauriges feststellen müssen:

Kinder sind sadistischer als man denkt

Zumindest Kleinkinder. Und nein, es liegt nicht an der Erziehung, sondern an ihrem unterentwickelten Mitgefühl.

Natürlich erinnere ich mich noch an frühere Kinderspiele, als wahlweise Spinnen die Beine oder Heuschrecken die Flügel ausgerissen wurden. Auch Regenwürmer sind Experimenten zum Opfer gefallen. Hand angelegt habe ich damals zwar nicht, doch immerhin interessiert zugeschaut. Vollzogen wurden die Untaten meist von den „bösen Jungs“.

Mein Mann berichtete zudem, wie er zusammen mit seinem Kumpel einen Käfer brutzeln wollte. Hierfür hielten sie eine Lupe über das Tier, bis sie vom Vater des Freundes erwischt wurden.

Jetzt mag man denken: „Gequält werden doch nur Insekten. Das sind ja keine echten Tiere. Mit ihren Haustieren gehen Kinder viel liebe- und verantwortungsvoller um“.

Pustekuchen. Trisha und Olaf, unsere Meerschweinchen, haben schon viel Leid erfahren. Sie wurden fast totgeknuddelt. Hört sich putzig an. Für die Tiere ist es mit Sicherheit beängstigend.

Von den Leiden unserer Meerschweinchen…

meerschweine

Das sind sie, Trisha & Olaf, unsere Meerschweinchen

Zum einen scheinen Kleinkinder noch keinen richtigen Unterschied zu sehen zwischen lebendigen Tieren und Kuscheltieren. Zum anderen sind sie offenbar unfähig, sich in Tiere hineinzuversetzen. Dass auch sie Schmerz empfinden, ist undenkbar für Kleinkinder.

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Meine Erfahrung zeigt jedenfalls, dass immer ein Erwachsener zugegen sein sollte, wenn Kinder mit Tieren „spielen“. Sonst streicheln sie (absichtlich) das Fell immer gegen den Strich, pieken den Tierchen ihre Finger in die Augen, ziehen sie an den Gliedmaßen, reißen ihnen das Maul auf und und und.

Zu Weihnachten erst war ein Dreijähriger zu Besuch, der sich eines unserer Meerschweine schnappte, es in eine leere Lebkuchendose steckte, sie mit dem Deckel verschloss und dann wild schüttelte. Weiß der Geier, wie er auf diese Idee kam. Das machte ihm aber so viel Spaß, dass er ganz verständnislos reagierte, als ich das Meerschwein schließlich befreite und wieder in seinen Stall setzte.

Damit nicht genug. Die beste Freundin meiner Tochter schießt den Vogel ab! Sie spielte generell gern und viel mit unseren beiden Meerschweinchen. Blöd nur, dass ich die Tiere stets schon von Ferne laut quieken hörte.

Ich weiß nicht, wie oft ich die Mädels ermahnt hatte, lieb zu den Tieren zu sein. Es half nichts. Sie leerten Mineralwasserflaschen über ihnen aus (obwohl Meerschweine wasserscheu sind), griffen sie wie Katzenbabies am Nacken oder versuchten, sie kleine Abhänge herunterzustoßen.

Das Spielverbot greift nur teilweise

Natürlich verhängte ich daraufhin ein Meerschwein-Spielverbot. Nun, da die Mädchen wissen, dass sie die Meerschweine nicht mehr quälen dürfen, finden sie sie ohnehin nicht mehr interessant.

Mein Mann und ich sind die einzigen, die sich noch um die Tierchen kümmern. Dabei hält sich die Begeisterung bei uns in Grenzen: Meerschweine sind einfach unglaublich öde Haustiere. Fast so öde wie Kaninchen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich Tiere generell saulangweilig finde. Könnten sie sprechen, wäre das sicherlich anders…

Die Freundin meiner Tochter zog jedenfalls andere Schlüsse aus dem Spielverbot: Sie bewegte ihre Eltern dazu, ihr ein eigenes Meerscheinchen zu kaufen.

Einen Monat später war es tot. Sie hatte es so lange auf den Rücken gedreht und in dieser Position gehalten, bis sein kleines Herz stehengeblieben ist.

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Das Tier als Spaßfaktor? –Nein, danke.

Wann ist der Gedanke überhaupt aufgekommen, dass Tiere Spielkameraden sein müssen? Wahrscheinlich erst mit dem Wandel zur Wohlstandsgesellschaft.

Ich denke, ein Tier sollte einen bestimmten Zweck erfüllen – und dieser ist eben nicht das Spielen, Liebhaben, Quälen oder wie man es auch nennen möchte.

Ein Huhn legt wenigstens Eier. Ein Hund bewacht die Herde. Mit einem Pferd kann man zumindest noch Sport machen. Nutztiere eben. Mehr sollten sie auch für Kinder nicht sein.

Wahrscheinlich stehe ich ziemlich allein da mit dieser Meinung. Mein Mann zum Beispiel wünscht sich schon seit Ewigkeiten einen Hund. Mir zuliebe hat er sich diesen Traum noch nicht erfüllt. Aber ich weiß nicht, wie lange ich ihn noch davon abhalten kann…


Ein Haustierhasser bin ich übrigens nicht 😉 Kinderbauernhöfe besuche ich richtig gern. Dort gibt’s ja auch Meerschweinchen und Kaninchen zum Streicheln und Füttern. Auch ein Urlaub auf dem Bauernhof ist eine ganz wunderbare Idee! Kinder sollten auf jeden Fall Kontakt zu Tieren haben. Doch sie zu besitzen, ist ein ganz anderer Schuh.

Was denkt ihr?

LG
eure Miss Minze


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4 Kommentare

  1. Maria - Sind im Garten

    Stimme Dir zu, aaaaaaaber: Unser Kätzchen ist innig geliebt, wird umsorgt und könnte sich wehren, wenn es notwendig wäre. Es geht sogar mit uns spazieren. Damit es keine Jungvögel mehr jagt (einziger Nachteil) wird es dieses Jahr im Mai eingesperrt (Nachteil behoben).

    • Miss Minze

      Sorry, dass ich jetzt erst antworte!!!
      Mein Beitrag ist ein ganz kleines bisschen polemisch… 😉
      Mein Sohn sorgt sich ja auch um die kleinen Meerschweine. Er ist gerade 10 geworden und auf Grund seines Alters einfach verantwortungsbewusster. Wer weiß, vielleicht schaffen wir uns auch mal ein Kätzchen an – in ein paar Jahren, wenn Töchterlein empathiefähig geworden ist 😉
      LG Miss Minze

  2. katall

    Hi,
    ich denke auch, dass Haustiere kein Spielzeug sind und deshalb im Kinderzimmer nichts verloren haben. Erst dann, wenn sie sich wirklich selbst darum kümmern können, macht es Sinn. Erst dann darf auch bei uns ein Tier Einzug halten. Unser Kleiner wünscht sich auch jetzt schon einen Hund, doch er wird sich noch etwas gedulden müssen.
    Lg Karl

    • Miss Minze

      Ich hoffe, du hast mehr Glück als wir mit unseren Meerschweinchen. Ein Hund erfordert ja noch mehr Verantwortung seitens der Halter/Kinder, da man mit ihm Gassi gehen muss. Allerdings liegt darin auch ein Vorteil. Schließlich kann man mit einem Hund mehr erleben.
      LG Miss Minze

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