Günstig & trotzdem schön vielfältig: Ein Beet aus Einjährigen Pflanzen
Bei der Gestaltung meines Garten dachte ich bislang stets langfristig – schließlich möchte ich mich über Jahre an Stauden, Sträuchern und Bäumen erfreuen. In meine Beete habe ich deshalb nur mehrjährige Stauden gesetzt. Dabei machen auch Einjährige Blumen (Anuelle genannt) kaum Arbeit. Dafür setzen sie – teils über Monate! – farbige Akzente. Ja, man kann sogar ein ganzes Beet anlegen, das nur aus Einjährigen besteht, ohne dass es je langweilig wird. -Vom Jahresende abgesehen, denn spätestens dann sterben die Blumen ab.
Was bedeutet „Einjährige Pflanzen“ überhaupt?
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen, blühen, versamen und vergehen innerhalb eines Jahres. Ihre Lebensspanne reicht also nur eine Vegetationsperiode lang. Zumeist sterben sie mit dem ersten Frost ab. Andere (wie das Stiefmütterchen) ziehen sich bei sommerlicher Hitze zurück. Einige dieser kurzlebigen Pflanzen durchlaufen zwei Vegetationsperioden. Sie werden deshalb „Zweijährige Pflanzen“ genannt.
Ein Vorteil der Einjährigen und Zweijährigen besteht darin, dass man sie sehr einfach aus Samen ziehen kann. In der Regel braucht man ihr Saatgut im Frühjahr oder Sommer nur in den Garten zu streuen und darauf warten, dass es wächst und gedeiht. Du musst lediglich darauf achten, dass der Boden bis zur Keimung der Pflänzchen konstant feucht bleibt.
Die Vorteile im Überblick
- unkompliziert: dank der Aufzucht aus Samen
- günstig: Saatgut ist viel billiger als die Stauden im Gartencenter
- steter Nachschub: viele Einjährige sind wahre Dauerblüher, andere versamen sich selbst, so dass im Laufe der Monate immer wieder neue Blumen wachsen
- diverse Kombinationsmöglichkeiten
- dienen auch als Lückenfüller in bestehenden Beeten
Keine Angst vor Fehlern!
Ein weiterer Vorteil liegt tatsächlich in ihrer Kurzlebigkeit: Legt man ein Beet aus Einjährigen (oder Zweijährigen) an, kann man sich in der folgenden Vegetationsperiode bereits korrigieren, falls einige Blumen sich als Fehler erwiesen haben sollten.
Bei einem Beet aus Ein- und Zweijährigen kann man der Kreativität somit freien Lauf lassen, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen oder sich in Unkosten zu stürzen. Schließlich ist das Saatgut günstig – und steht in rauen Mengen zur Verfügung. Keimt zu wenig, wird einfach nachgesät. Wer Experimente liebt und Pflanzen gern beim Wachsen zuschaut, sollte also immer ein Plätzchen für Einjährige bereithalten. 🙂
Ein Beet anlegen aus Einjährigen
Die meisten einjährigen Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort und einen fruchtbaren, gut durchlässigen Boden. Arbeite vor der Aussaat etwas Kompost in die Erde ein. Das reichert den Boden mit Nährstoffen an, öffnet ihn für eine gute Drainage und hilft, Feuchtigkeit zu speichern, wenn der Regen ausbleibt.
Für eine Blumenwiese kannst du die Samen willkürlich (mit Grassamen vermischt) ausstreuen. Möchtest du allerdings ein Beet aus Einjährigen anlegen, solltest du vorher planen, welche Blumen wo wachsen sollen:
Nach der Größe ordnen
Für ein traditionelles Blumenbeet ordnest du die Pflanzen nach ihrer Größe an, d.h. ganz hinten wachsen die hohen Blumen (z. B. Sonnenblume oder Rudbeckia), vorne die niedrigen (wie Petunien oder Studentenblumen) und dazwischen die mittelgroßen (bspw. Ringelblumen oder Zinnien).
Wenn dein Beet von allen Seiten einsehbar ist, pflanzt du die höchsten Pflanzen in die Mitte und gehst an den Rändern zu den kürzesten über.
Kontraste bei der Form der Pflanzen
In einem modernen Arrangement hingegen haben die Pflanzen alle eine ähnliche Höhe. Dafür gewinnen Farbe und Form der Einjährigen Blumen an Bedeutung. So schwören einige Gartengestalter darauf, bei der Pflanzenform auf Kontraste zu setzen. Filigrane Stängel (z. B. Eisenkraut) und Gräser können demnach mit eher wuchtigen wie dem Zierkohl oder Pflanzen mit tellerförmigen Blättern (Kapuzinerkresse) kombiniert werden.
Wichtig ist, den Pflanzen Platz zum Ausbreiten zu geben, sie also nicht zu dicht zu pflanzen. Bei der Farbgebung ist zu beachten, dass helle, leuchtende Farben (weiß, gelb, pink) sofort ins Auge stechen. Sie sollten daher in den Beet-Hintergrund gepflanzt werden, damit auch die unscheinbaren Einjährigen noch zur Geltung kommen.
Wie viele unterschiedliche Einjährige zusammenpflanzen?
Bei der Kombination unterschiedlicher einjähriger Blumen gilt dasselbe wie für Stauden: Weniger ist mehr. Hast du dich für bis zu sechs Sorten entschieden, die gleichzeitig blühen, solltest du jedes Exemplar in Gruppen pflanzen – nicht alle miteinander vermischen! Nur so kommt jede Sorte Blumen richtig zur Geltung.
Hinzu kommt der Umstand, dass nicht alle Blumen gleichzeitig blühen. Einige haben im Frühjahr ihre Hochphase und ziehen sich zurück, sobald es heiß wird. Andere scheinen bei sommerlicher Hitze erst so richtig in die Gänge zu kommen. Und wieder andere zeigen sich erst im Herbst. Damit du das ganze Jahr über ein blühendes Beet hast, solltest du unbedingt von all diesen Sorten Blumen im Repertoire haben.
Beispiel-Beet Einjährige:
So könntest du zum Beispiel 8 Schmuckkörbchen (Cosmea) in den Hintergrund pflanzen, davor vielleicht 4 Lupinen und 6 Löwenmäulchen. Da dies sehr sichtbare, kräftige und hohe Blumen sind, könntest du noch etwas Filigranes dazupflanzen (z.B. 10 Leberbalsam oder genauso viel Eisenkraut). Die Kapuzinerkresse (5 Stück) wiederum würde durch ihr üppiges Laub ins Auge fallen.
Übrigens blühen auch viele Kräuter sehr schön – und duften darüber hinaus fantastisch. Da einige von ihnen frostempfindlich sind, überleben sie den Winter jedoch nicht. Sie würden folglich auch in ein Beet aus Einjährigen passen.
MM
Beitragsbild von Elisa H
Schreibe einen Kommentar