Nutzpflanzen finden sich kaum in meinem Garten, doch für Erdbeeren mache ich gern eine Ausnahme, zählen sie doch zu meinen absoluten Lieblingsfrüchten. Einziges Manko: Sie verschlingen verhältnismäßig viel Wasser, um ihre leckeren Beeren hervorzubringen. Zähneknirschend gebe ich ihnen also im Frühjahr und Sommer beinahe täglich ihre Extraportion, während die anderen (trockenheitstoleranten) Pflanzen darben.
Meine Erdbeeren werden immer kleiner
Trotz Gießens und Düngens werden die Erdbeeren an meinen Pflanzen allerdings von Jahr zu Jahr mickriger. Sonderlich gut schmecken die kleinen Beeren auch nicht mehr. Woran liegt das?
Was Erdbeerpflanzen brauchen
Mein Erdbeerbeet zählt zwar kaum mehr als drei Quadratmeter, trotzdem bildet es eine Monokultur. Schließlich wachsen dort nur Erdbeeren. Genau darin liegt das Problem. Erdbeerpflanzen benötigen recht viele Nährstoffe, um ihre Früchte zu produzieren. Diese entnehmen sie dem Boden, der deshalb mit den Jahren auslaugt, auch wenn man regelmäßig düngt.
Darüber hinaus habe ich meinen Erdbeeren kaum Pflege zukommen lassen. Erdbeeren pflanzen und sich selbst überlassen, lautete mein Motto. Ein einziges Mal in fünf Jahren habe ich ihre Ranken mit den neuen Ablegern entfernt. Dabei sollte man dies eigentlich regelmäßig tun, weil sie der Mutterpflanze Energie rauben. Auch das Laub der Erdbeerpflanzen sollte bis Ende August abgeschnitten werden. Nur das Herz der Pflanze darf stehen bleiben.
So fällt die Ernte besser aus
- Erdbeeren wissen sich im Grunde selbst zu helfen. Dank ihrer Ranken wandern sie durch den Garten und erobern somit immer wieder neuen Boden. Wer kein Problem damit hat, dass sich die Erdbeerpflanzen im ganzen Garten ausbreiten, braucht kaum mehr zu tun, als die Ranken mit den neuen Ablegern (Kindel genannt) zu durchtrennen.
- Bestenfalls legt man keine reine Monokultur an, sondern pflanzt zwischen die Erdbeeren weitere Pflanzen: Gute Nachbarn sind zum Beispiel Radieschen, Spinat, Salate und Lauch.
- Auch Unkraut kann das Wachstum der Erdbeerpflanzen hindern, da es um Wasser und Nährstoffe konkurriert. Daher sollte man Stroh auf die Erde legen. Dieses schützt die Erdbeeren auch davor, feucht zu werden und ggf. zu schimmeln. Außerdem macht es Schnecken das Leben schwer. Letztere naschen nämlich gern an Erdbeeren.
- Bevor das Stroh auf die Beete gelegt wird, sollte der Boden mit Kompost oder Stallmist gedüngt werden.
- Erdbeerpflanzen sind zwar winterhart, doch mit einer Mulchschicht aus Laub oder Stroh überstehen sie starke Fröste wesentlich besser. So können sie gesund und munter in die neue Saison starten.
Langfristig geplant: Aus dem Erdbeerbeet wird eine Mischkultur
Nach 5 Jahren werde ich mein Erdbeerbeet auflösen. Die Pflanzen werden “gerodet”, wie es im Fachjargon heißt. Zwar tragen sie immer noch zahlreiche Früchte, doch werden diese – wie eingangs erwähnt – von Jahr zu Jahr kleiner.
Außerdem wachsen zwischen den Erdbeerpflanzen mittlerweile so viele Gräser und andere “Beikräuter”, dass ich mich gezwungen sehe, Tabula Rasa zu machen.
Den Boden für Erdbeeren vorbereiten: Welche Erde eignet sich?
Die stärksten Pflanzen setze ich in Töpfe und Kübel, weil ich kein Ersatzbeet im Garten habe. Die Pflanzgefäße lassen sich außerdem einfacher mit passender Erde befüllen. Auf normale Blumenerde sollte man allerdings verzichten, da deren pH-Wert zu hoch ist. Stattdessen setzen Gärtnereien auf spezielle Beerenerde, deren pH-Wert zwischen 5,5 und 7 liegt. Wer die nicht bekommt, kann auch Rhododendronerde mit etwas Sand mischen.
Sind die Pflanzen erst einmal draußen und die Erde weitestgehend unkrautfrei, werde ich auf meinem (ehemaligen) Erdbeerbeet Gründünger aussäen. Tagetes und Phacelia können noch im Spätsommer gesät werden. Im Frühjahr dann werden sie in die Erde eingearbeitet. Da der Boden hier sehr sandig ist, lohnt es sich zudem, Bentonit unterzumischen. Auch Asche, Urgesteinsmehl und Hornspäne können zur Bodenverbesserung beitragen.
Erdbeerbeet anlegen: So geht’s!
Trotzdem sollte nicht schon im darauffolgenden Sommer wieder mit der Pflanzung von Erdbeeren begonnen werden. Stattdessen werde ich Schwachzehrer setzen, Zwiebeln zum Beispiel, Lauch oder Spinat. Frühestens nach drei Jahren kann man die Erdbeeren wieder in ihr angestammtes Beet setzen. Da es zu diesem Zeitpunkt, eine Mischkultur ist, sind sie natürlich nicht allein.
Wie man bei der Pflanzung vorgehen kann, beschreibt Astrid von Biogarten Füllhorn:
Diese Erdbeeren würde ich immer nur einreihig setzen, die Nachbarreihen mit Salaten oder Spinat bepflanzen, die dann später zur Zeit der Ausläuferbildung schon fast abgeerntet sind. Wenn nun die Ausläufer ihre langen Ranken schieben, würde ich immer nur zwei Ausläufer pro Mutterpflanze an der Mutter lassen, die anderen würde ich entfernen. Den ersten lenke ich auf eine freie Reihe und achte dabei nur auf den nötigen Abstand in der Reihe.
Ab wann kann man Erdbeeren pflanzen?
Ein guter Zeitpunkt, um neue Erdbeeren zu pflanzen, ist bei einmaltragenden Pflanzen gleich nach der Ernte. Denn im Juli und August bilden die Jungpflanzen ihre Wurzeln aus. Bis zur nächsten Ernte haben sie genug Zeit, um gut anzuwurzeln und sich zu kräftigen Pflanzen zu entwickeln.
Da der Handel mittlerweile fast das ganze Jahr über getopfte Erdbeerpflanzen anbietet, braucht man sich bei der Pflanzung nicht mehr akribisch an die empfohlenen Sommermonate zu halten. Tatsächlich kann man Erdbeeren – wie andere Stauden auch – das ganze Jahr über pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Setzt man sie im Frühjahr, fällt der Ertrag aber wahrscheinlich geringer aus. Schließlich hatten die Erdbeeren noch nicht genug Zeit, um in ihrem neuen Beet Wurzeln zu schlagen.
MM
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